[RB:] Schlagrecht nach Pfostentreffer

Auslegung der Regeln, die letzten Regeländerungen etc.

[RB:] Schlagrecht nach Pfostentreffer

Beitragvon Stefan Ja » Mo 14.04.2014, 16:37

Hallo zusammen,

ich bin gespannt, ob es noch ein paar Radballer gibt, die ab und an hier rein schauen. Ich habe eine Frage zum Reglement, die ich meine schon einmal gestellt zu haben. Finde sie aber leider nicht mehr. Daher ein neuer Anlauf.

Situation: Ich schieße einen Freischlag direkt aufs Tor, der Ball prallt vom Pfosten ohne Berührung eines Gegenspielers zurück ins Feld. Ich weiß, dass ich den Ball nicht noch einmal berühren darf und stelle mich so auf, dass der Ball an mir vorbei rollt und mein Mitspieler ihn aufnehmen kann. Dabei bewege ich mich nicht, stehe aber im direkten Fahrweg des gegnerischen Verteidigers. Er fährt mich um und behauptet, ich würde ihn "sperren". Für mich ein klares Foul des Gegners.

Habe diesbezüglich nichts im Reglement gefunden. Bin auf eure Meinungen gespannt.

Gruß

Stefan
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Re: [RB:] Schlagrecht nach Pfostentreffer

Beitragvon Christoph » Mo 14.04.2014, 18:23

Stefan Ja hat geschrieben:Habe diesbezüglich nichts im Reglement gefunden.

Es steht im Reglement nichts drin, ist vermutlich eine von den Geschichten für die die Schiris bei den Lehrgängen eine gemeinsame Interpretation verordnet bekommen.

Ich hab das noch nie im Ernstfall erlebt - aber die Reaktionen anderer Betreuer ("Markus, mach Platz!") legen nahe, dass meine folgende Theorie zumindest mehrheitsfähig ist ;):

Der Spieler, der den Freischlag ausgeführt hat, ist nicht spielberechtigt. Steht er anderen, spielberechtigten Spielern im Weg, ist das genauso zu werten wie ein abgestiegener Spieler, der im Weg herumsteht: Als Behinderung. Deswegen würde ich erwarten, dass der Schiri einen Freischlag an der entsprechenden Stelle gibt.
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Re: [RB:] Schlagrecht nach Pfostentreffer

Beitragvon Mobbl » Mo 14.04.2014, 19:06

Aaalso,

das Leben ist eines der schwersten und der Kommissär entscheidet. Eigentlich dürftest Du stehen bleiben, denn Du bist spielberechtigt, nur darfst Du den Ball nicht ein zweites mal berühren. Auch steht nirgends, dass Du wegfahren musst. Das bedeutet, wenn Du spielberechtig nichts machst, kannst auch nichts falsch machen. Etwas Luft für die nächste Regeländerung möchte schon bleiben.

2.0 c Das Behindern des Gegners (absichtliches Anfahren,----

d, Es darf immer nur der Ball und nicht der Gegner oder dessen Rad angegriffen
werden----

Es gab da mal in grauer Vorzeit, nein, nie sperren ohne Ball!!!, höchstens in ganz grauer Vor(meiner)zeit. Du musstest aber, wenn, dann zum Ball fahren, keinesfalls durftest du dem Gegner, ohne den Ball zu spielen, von Ball abdrängen. Wenn Du stehst und nichts machst, begehst Du kein Foul.

Jetzt kommt der Faktor Kommissär zum Einsatz. Beim letzten Zweitliga Spieltag in Niederstotzingen kassierten wir auch einen Freischlag in ähnlicher Situation, Pech für uns. Dito gibt es bei vielen Kommissären ein Problem mit drehen am Mann. Üblicherweise ist der Drehpunkt beim Drehen auf dem Hinterrad die Senkrechte der Hinterachse, das was übersteht schwenkt aus und dürfte, bei Berühren des stehenden Spielers nicht zu einem Freischlag für den Drehenden kommen, aber es kommt in den meisten Fällen eben doch dazu.

Dito Vorteilregel, Vorteil ist, wenns der Kommissär anzeigt. Begründung im Pott mit vier Buchstaben? isso.

Das einfachste wäre, Du schießt den Ball nicht an den schmalen Pfosten, sondern in das viel größere Tor---- Späßle.

Grüßle
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Re: [RB:] Schlagrecht nach Pfostentreffer

Beitragvon Stefan Ja » Mo 14.04.2014, 21:53

Damit hätten wir in den ersten beiden Beiträgen beide möglichen Interpretationen. Weitere Meinungen? :D
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Re: [RB:] Schlagrecht nach Pfostentreffer

Beitragvon Mobbl » Mo 14.04.2014, 22:32

Ich bekomme immer Magengrimmen, wenn ich für einen „Regelverstoß“ bestraft werde, der nicht geregelt ist, bzw. eine Regel, die geregelt ist, z.B. Vorteilsregel, nicht angewandt wird.

Wie sich ein nichtspielberechtigter Spieler zu verhalten hat, ist klar geregelt, ebenso durch was er nicht spielberechtigt ist.

2.5 Torauslinienfahren / Spielberechtigung holen


a) Ist ein Spieler während der Dauer des Spieles (abgesehen von
Spielunterbrechungen oder Halbzeitpause) gestürzt, berührt er den Boden,
stützt er sich auf einen Spieler, gegen eine Wand, auf die Spielfeldeinfassung,
auf den Ball oder gegen das Tor, so ist er von dem Moment an nicht mehr
spielberechtigt.


b) Um die Spielberechtigung wieder zu erlangen, muss der betreffende Spieler
sofort hinter seine Torauslinie fahren oder laufen und auf der gleichen Seite
wieder ins Spielfeld zurückfahren.
Dabei muss er mit einem Rad die Torauslinie außerhalb des Strafraumes
überfahren, damit er wieder spielberechtigt ist.


Hier sollte unser Fall aufgelistet sein, isser aber nicht.
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Re: [RB:] Schlagrecht nach Pfostentreffer

Beitragvon Stefan Ja » Mi 16.04.2014, 07:57

Ich habe Lothar Stiefel gefragt. Er meint, ich wäre nach dem Pfostentreffer nicht spielberechtigt. Daher Foul, auch wenn ich mich nicht bewege. Wäre tatsächlich etwas, was man im Reglement mal nachbessern könnte
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Re: [RB:] Schlagrecht nach Pfostentreffer

Beitragvon Mobbl » Mi 16.04.2014, 11:10

Stand ja schon mal drin. :shock: Konsequenter Weise müsste dann auch

2.5
b) Um die Spielberechtigung wieder zu erlangen, muss der betreffende Spieler
sofort hinter seine Torauslinie fahren oder laufen und auf der gleichen Seite
wieder ins Spielfeld zurückfahren.
Dabei muss er mit einem Rad die Torauslinie außerhalb des Strafraumes
überfahren, damit er wieder spielberechtigt ist.

Nur ist er, sobald ein anderer den Ball berührt, auch ohne 2.5 b, wieder spielberechtigt.

Wollen wir die Regelkommission nicht arbeitslos machen.


Auf den Lothar kannst Du dich verlassen, außerdem hat er die Pfeife und Brust samt A…rschkarte, die er sehr gut einsetzen kann. Ich stelle mir ein Radballspiel nach den Regeln von 1963 vor:

Radball ist ein harter Männersport (Einleitung)

Vor dem Anpfiff haben sich die Spieler links vom Tor, neben den Rädern aufzustellen. Nach dem Anpfiff ist der Reitsitz einzunehmen.

Oft gesehen, dass Japaner diesen einnahmen und beim gegnerischem Anspiel standepede das 0:1 einfingen, weil in Europa niemand den Reitsitz einnahm, sondern bestrebt war sofort das 1:0 zu erzielen. Gültiges Tor oder nicht?

Dito könnte auch der Strafraum in Straffläche geändert und die „Mauer“ eingezeichnet werden. In einem Raum befinde ich mich auch ohne Bodenkontakt. Klar dass Regelschwächen ausgetestet werden, Radball ist doch keine Bibelstunde. 8)

Grüß mir den Lothar


:D
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Re: [RB:] Schlagrecht nach Pfostentreffer

Beitragvon Mobbl » Mi 16.04.2014, 12:18

Wir haben noch mehr dieser „Leichen“ im Keller. Als Beispiel:

1.10 Defekte / Radwechsel:
Mit einem defekten, andere Spieler gefährdenden Fahrrad darf nicht
weitergespielt werden.
Stellt der Kommissär fest, dass ein Fahrrad wegen eventueller
Verletzungsgefahr ausgewechselt werden sollte, kann er den Wechsel des
Rades anordnen, nachdem er zuvor die Zeit angehalten hat.
Der betroffene Spieler muss das Spiel jedoch sofort mit einem Ersatzrad
fortsetzen. Es darf nicht gewartet werden, bis das defekte Rad wieder repariert
ist.
Der Wechsel des Fahrrades muss außerhalb des Spielfeldes an der eigenen
Torauslinie (Coachingzone) vorgenommen werden und darf den Gegner nicht
10
Behindern.

Es gibt genug Radball Hallen, die keinen Platz hinter der Bande haben, die Vereine keine Möglichkeit in andere Hallen auszuweichen.

Wie wechselst du korrekt!!! ein Rad in der alten Denkendorfer Halle? In Gifhorn bekamen wir bei einem Radwechsel, von einem sehr hoch angesehenen Kommissär einen Strafstoß, kein Platz hinter der Bande, für eine Coachingzone schon gar nicht. Was nun, kein Radwechsel, oder wie?

In Denkendorf habe ich mich geweigert (links vom Eingang) dem jungen Kommissär Folge zu leisten und mich in diesem „Nichtraum“ aufzuhalten. Prompt donnerten zwei Radballbären gegen die Bande, wäre ich dort gestanden, hätte ich mich schwer verletzen oder die sportlichere Variante anwenden können, hochspringen und Strafstoß, denn bei der Landung wäre ich zwangsweise im Spielfeld.

Der der gültige Torschuss. Wer will exakt entscheiden, wann, beim anschließenden Sturz, Hand oder Fuß das Rad verlassen haben. Dito bei der korrekten Abwehr im Tor… hatte da mal eine Meinungsverschiedenheit.

Vielleicht könnte manch Kommissär auch Gnade vor Recht walten lassen und im Sinne des Sports eine machbare Lösung finden. Das Turnier wegen nicht genügendem Platz für eine Coachingzone, nicht durchführen, bräche einigen Vereinen den Nacken. Was macht dann Konstanz z.B., sich auflösen?
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Re: [RB:] Schlagrecht nach Pfostentreffer

Beitragvon Stefan Ja » Do 17.04.2014, 22:45

An der Stelle ist dann wohl das berühmte Fingerspitzengefühl gefragt ... allein, es ist zu selten vorhanden ;)
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Re: [RB:] Schlagrecht nach Pfostentreffer

Beitragvon Mobbl » Fr 18.04.2014, 04:17

Stefan

Das würde ich so nicht sagen, wenn sie einer Linie folgen, kann man sich danach richten. Schwer wird es, wenn mal so und dann wieder anders entschieden wird oder für eine Mannschaft das eine und für die Andere was anderes gilt. Letzteres ist äußerst selten, kommt aber vor.

Es dürfte, wie so oft, am lieben Geld liegen. Ich kenne noch Zeiten, da wurden die Regel und deren Auslegungen mindestens einmal jährlich den interessierten Sportlern näher gebracht. Legendär das Moosacher Turnier, das von Absolventen des bayrischen Schiedsrichterlehrgangs geleitet wurde und am Oktoberfest endete. Ich selbst habe dort, unter den Augen meines ehemaligen Partners, der Schiedsrichterobmann war und Wolfgang Babo, meine Lizenz aufgefrischt.

Theorie und Praxis unter Wettkampfbedingungen mit Manöverkritik in lockerer Runde, so sollte es sein und eine frische Maß dabei, stört keineswegs. 8)

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Re: [RB:] Schlagrecht nach Pfostentreffer

Beitragvon Christoph » Sa 19.04.2014, 17:50

Mobbl hat geschrieben:Ich kenne noch Zeiten, da wurden die Regel und deren Auslegungen mindestens einmal jährlich den interessierten Sportlern näher gebracht.

Wir waren letztes Jahr an der Landessportschule, zwecks Qualifikation zur Jugend-Oberliga. Da war zeitgleich ein Schiedsrichter-Lehrgang: Morgens ein paar Stunden Theorie, dann ein Spiel bei den Jugendlichen pfeifen - fertig ist der Kommissär. Dass man mit so einem Kurzlehrgang ohne spätere Betreuung oder Kontrolle keine Schiedsrichter produziert, die eine einheitliche Linie pfeifen, wundert mich ehrlich gesagt nicht.

Ich würde solche Probleme aber nicht überbewerten - in der Regel motzen immer die Teams über den Schiedsrichter, bei denen es nicht so gut läuft ;) Und die Probleme mit Örtlichkeiten sind keineswegs Radball-spezifisch: Volleyball- oder Badminton-Vereine haben bei uns den gleichen Stress. Da gibt es auch sehr großzügige Berechnung wie viel Platz rund ums Spielfeld oder gar oben drüber sein muss, die viele nicht einhalten können.

Denkendorf - ist das die Halle, wo rund ums Spielfeld gleich Wand ist und man als Zuschauer von Emporen oder Bühnen auf Spielfeld runter schaut?

Ich habe zum eigentlichen Thema unseren Ex-Schiedsrichter gefragt - ist zwar seit längerem nicht mehr aktiv, aber ehemaliger Schiri-Obmann Südbaden: Ist kein Foul, du kannst den Ball zustellen so viel du willst.
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Re: [RB:] Schlagrecht nach Pfostentreffer

Beitragvon Mobbl » So 20.04.2014, 16:29

Ja Christoph, das ist Denkendorf

und bei dem verfügbarem Geld geht wohl nicht mehr.
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Re: [RB:] Schlagrecht nach Pfostentreffer

Beitragvon grins » Fr 09.05.2014, 16:03

So, dann will ich auch mal meinen Senf zum Besten geben...
Hier sind ja nun etliche Regelkundefragen durcheinander gegangen... Gliedern wir das mal ein Wenig...

1. Freischlag gegen den Pfosten
- Nach einem Pfostentreffer bist du weiterhin spielberechtigt, du darfst nur den Ball kein 2. mal berühren.
Deshalb ist das meiner Meinung nach so zu handhaben, wie wenn du als Angreifer ohne Ball auf der Fläche unterwegs bist. Sprich du fährst aktiv in den Fahrweg des Gegners (absperren ohne Ball) = Freistoß. (Ich würde darauf tippen das Lothar der Auffassung war, dass du dich bewegt hast und nicht gestanden hast) Wenn du dich allerdings hinstellst und eben nicht bewegst = Regelkonform. Ich finde das ist auch durch das vorhandene Regelwerk ausreichend geregelt.

2. Coachingzone/Wechselzone
- Der Schiedrichter entscheidet, ob ein Spielfeld "bespielbar" ist.
- Es steht jedem Spieler frei gegen ein nicht regelkonformes Spielfeld Einspruch einzulegen. Nach den bekannten Regelungen bezüglich des Einspruchs... (schriftlich, vor dem Spiel...)
- Wer das nicht tut begibt sich in die "willkür" des Schiris.
Im übrigen ist es im Reglement sehr genau geregelt wie ein Spielfeld und die Umrandung auszusehen hat. Und ebenfalls ist es geregelt, das auf Landesebene die Spielfelder durchaus abweichen "dürfen" (mit Genehmigung blabla). So ist der Abstand hinter der Bande geregelt, die Coachingzone ist geregelt etc... Nichts desto trotz ist Fingerspitzengefühl gerade wenn die Halle keinen ausreichenden Platz bietet sicherlich wünschenswert. Aber wer selbst regelmässiger pfeift, wird selbst wissen, dass das nicht einfach ist. Es spricht aber aus meiner Sicht auch nichts dagegen den Schiedsrichter vorher darauf aufmerksam zu machen bzw danach zu Fragen wie man sich in einem entsprechenden Fall verhalten soll.

3. gültiger Torschuß/gültige Torabwehr
- ist doch auch klar geregelt Beide Füße auf den Pedalen etc... Die Entscheidung ob das so war trifft der Schiedsrichter. Das diese Entscheidung im Bruchteil einer Sekunde anders ausfallen kann, liegt in der natur der Sportart, und ist in einer Abseitsentscheidung beim Fußball beispielsweise auch nicht anders. Solange es keinen Videobeweis gibt wird sich das auch nicht ändern. Und ehrlich gesagt bin ich zufrieden damit.

4. Drehachse
Ehrlich gesagt habe ich das Szenario nicht verstanden. Wenn ein drehender durch sein drehen an einem stehenden Spieler abfällt sehe ich das eigentlich äusserst selten das dann für den drehenden Entschieden wird... (falls das so gemeint war)

5. Vorteilsregel (Vorteil ist wenns der Schiri anzeigt)
Wie sollte es denn anders sein? Im Reglement steht es ist im ermessen des Schiedsrichters ob er einen Vorteil weiter laufen lässt. Und kann meines erachtens auch nicht anders sein, als das der Schiedsrichter diese Ermessensentscheidung trifft. Allerdings muss ich dazu sagen, dass viele Schiedsrichter den Vorteil leider nicht anzeigen sondern einfach weiter spielen lassen. Auch würde ich zustimmen, dass man den Passus das ein Vorteil nicht zurück genommen werden kann ändern sollte. Die Fußball Regelung gefällt mir hier besser. Viele Schiedsrichter pfeifen ohnehin wenn sich kein Vorteil entwickelt das vorher als Vorteil gegebene Foul.
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Re: [RB:] Schlagrecht nach Pfostentreffer

Beitragvon Mobbl » Fr 09.05.2014, 18:30

Hallo Grins

Jetzt gibt es meinerseits eine lange Antwort.

Bei Punkt 1
sind wir uns einig.

Punkt 2,
wer hat die Pflicht und kontrolliert noch mal vor Spielbeginn, ob das Feld den Regeln entspricht, prüft die Tore usw? Derjenige muss dann auch die „Eier“ haben und das Turnier absagen, wenn das Feld nicht den Regeln entspricht. Das Mindestmaß, 12 x 9 Meter, ist da außen vor. Derjenige ist aber auch für die sichere Durchführung verantwortlich, dass auf die Betreuer abschieben, ist feige. Wenn keine Coaching Zone möglich ist, sollte man sich auf eine praktische Handhabe einigen können. Wenn nicht, hat unser Sport ein Problem.

Und sind wir mal ehrlich, mangelnder Platz für die Coachingzone wäre für viele kleine Vereine der ko.

Punkt 3,
mach mal ein Video ab wann ein Torwart, wenn er das Hinterrad hochreist, die Pedale verlässt. Ich hab da einiges an Bildmaterial. Und wenn die Zeit für eine exakte Beobachtung zu kurz ist, dürfte ein Protest legitim sein. Außerdem stellt sich für mich die Sinnfrage, ob man eine Regel anwenden kann, die nicht einsehbar ist. Einfach pfeifen oder weiterspielen lassen wäre in dem Fall nicht korrekt, entweder ich überblicke die Situation oder eben Schiedsrichterball. Ist provokant, aber sicher nicht falsch. Und denk mal an den letzten Eckball beim WM Finale 2012, darüber habe ich mich mit Lothar eingehend unterhalten und auch ein Video dazu, dass seine These stützt.

Punkt 4,
dreh mal auf dem Hinterrad, egal ob Du erst eine viertel Umdrehung, wie Kinder, vorwärts Schwung holst oder gleich rückwärts drehst. Der Drehende fährt den stehenden an oder gilt das anfahren nur mit dem Vorderrad? Muss gar der Gegner wegfahren, damit sein Kontrahent drehen kann? Das widerspräche dann deiner Ansicht zu Punkt 1. Auch hier kann man das mit einem Video erkunden.

Punkt 5,
ist, wenn der Schiri pfeift. Klar kann man von Kinder nicht erwarten, dass sie ihren eigenen Vorteil immer erkennen, von der Elite, zumal in den oberen Klassen sehr wohl. Hier hat der Schirieinen Spielraum, mit dem er, so er dazu gewillt ist, das Spiel nach seinem Gusto beeinflussen kann. Das sollte zwar nicht vorkommen, doch tut es eben manchmal. Übrigens wurde Vorteil vor den Handzeichen angesagt und ich schrieb hier nicht von grenzwertigen, sondern von glasklaren Vorteilen. Glasklarer als ein gefoulter Spieler, allein vor dem gegnerischen Tor und der Ball in selbigen drin, geht meiner Ansicht nach nicht. Erfolgt danach der Pfiff, was er jeweils tat und wird auf Freischlag entschieden, bekommt die Sache ein Gschmäckle. Bei fünf derartigen Entscheidungen in einem (entscheidenden) Spiel, hat es ein Gschmäckle. Kleverer Weise hätte der Schiri "besser" gegen den Fefoulten gepfiffen, wäre eine "Tatsachenentscheidung".

Ich habe selber lange genug in allen Klassen gepfiffen und gerade über Punkt 3, 4 und 5 darf man intensiver nachdenken. Heute sind Videos kein Ding mehr und wenn damit das Bewusstsein erweitert wird, darf man das auch korrigieren.

Ich selbst bin kein Freund von ständigen Protesten, doch erkläre mal Kindern und auch der Elite, warum der Schiri was pfeift oder nicht. Erst vor dem U15 Halbfinale habe ich meine U17 und U15 deswegen lange zur Seite genommen, damit im Fall der Fälle weitergespielt wird und sie nicht den Schiri mit großen Augen nachsehen. Das war auch gut so, denn es kam was kommen musste, Torwart, Ball und Gegner befinden sich im Kissinger Strafraum, dann sahen viele viele Zuschauer, wie der Ball, nicht der Gegner, den Strafraum verlässt und der Ball wieder zurück gespielt wird. Dann fällt der Kissinger Torwart ab, Viermeter 3:4. Zu allem Überfluss semmelte Kissing seinerseits einen Viermeter an den Pfosten, Endstand 3:5. Da war Seelenmassage angesagt.

Noch ein Punkt, sehen Interessierte zu, die ihre Kinder für unseren Sport begeistern wollen, sollten die Regeln klar und leicht nachvollziehbar sein, denn frischen Nachwuchs kann wohl jeder brauchen oder?

Grüßle
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