46. Rosario Pokal in Sangerhausen

[Headi]

Wie schon letztes Jahr findet am 16. August 2008 ab 10 Uhr in Sangerhausen in der Mammuthalle das internationale Radballturnier der Spitzenklasse statt. Im Anschluss daran gibt es ein gemütliches Beisammensein.

Es wird nach dem Worldcup-Modus gespielt.

Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann

ROSARIO-POKAL mit 4 Ex-Weltmeistern

Zum 46. Male heißt es: „Internationales Radballturnier in Sangerhausen“, seit 1993 um den ROSARIO-POKAL (früher Großer Preis der MIFA oder Großer Preis der MDF). Es ist das älteste jährlich ausgetragene Radballturnier Deutschlands. Der Start erfolgte im Jahre 1963, zwei Jahre nach dem Bau der Berliner Mauer noch offen für alle Länder, aber ab 1973 durften keine Mannschaften des „kapitalistischen Auslands“ mehr teilnehmen, dennoch lebte das Turnier weiter und überstand die schwierigsten Zeiten der Wende und des folgenden Neuaufbau (von 1995 bis 1998 wurde im Nachbarort Kelbra gespielt) und jüngst sogar eine Insolvenz eines Co-Veranstalters. Am 16.08.08 wird nun in der Sangerhausener Mammuthalle gespielt und man ist vom Modus des 2-Tage-Turniers abgewichen. Jetzt treffen 10 Teams aus 5 Nationen nach World-Cup-Modus ab 10.00 Uhr in 2 Gruppen aufeinander. Ab 17.00 Uhr folgenden die Finalspiele.

Leider haben den Veranstaltern Kreissportbund Sangerhausen bzw. RSV Sangerhausen e.V. die absoluten Spitzenteams Hechtsheim, Altdorf und Dornbirn einen Korb gegeben, aber das restliche Teilnehmerfeld ist gespickt mit 4 Ex-Weltmeistern, die sogar in 4 unterschiedlichen Mannschaften antreten und ihre Rivalität ausspielen werden.

Aus Tschechien kommen Svitavka (Hason-Ex-WM-Hrdlicka) und Brünn (natürlich wieder Ex-WM Miroslav Berger mit Böhm), aus Österreich Höchst mit A. Lubetz-Maccani, aus der Schweiz die amtierenden Landesmeister Mosnang (Schneider-Schönenberger) und aus Belgien Gent mit Martens-D.Covent.

Die Bundesliga ist mit Obernfeld (Kopp-Kopp) und Gärtringen (Wegmann-Schmid) vertreten.

Der Landesverband Sachsen-Anhalt ist vertreten durch Mücheln (Rödger-Pischl), Sangerhausen (Ex-WM Steve Pfaffenberger- Rohde) und dem heimlichen Favoriten Zscherben mit Titelverteidiger Michael Gerdes an der Seite von Ex-Weltmeister Mike Pfaffenberger.

[Karsten]

Bericht v. H.-D. Kuhlmann

Rosario-Pokal: Zscherben verdienter Sieger

Die 46. Auflage des Rosario-Pokals in Sangerhausen stand lange Zeit auf der Kippe, denn die Finanzierung wurde erst wenige Tage vor der Veranstaltung vom Ausrichter Kreissportbund Mansfeld-Südharz e.V. abgesichert. Ein Hauch Angst vor der Zukunft dieses Traditionsturniers lag in der Luft und mit einer außergewöhnlichen Aktion bei der Siegerehrung haben die Aktiven ein Zeichen gesetzt, indem sie auf einem Teil ihrer Reisekosten verzichteten und diesen Betrag dem Oberbürgermeister Fritz-Dieter Kupfernagel überreichten mit der Bitte, sich für die Fortsetzung des Turniers stark zu machen.
Sportlich stand eine Änderung auf dem Programm, denn es wurde vom bisherigen 2-Tage-Turnier abgewichen und nach dem World-Cup-Modus gespielt. Die 10 Teams aus 5 Nationen zeigten Radball auf hohem Niveau. In der Vorrunde 1 war der „Bundesligist in spe“ Zscherben klar tonangebend und hatte in jedem Spiel den Ehrgeiz, dem Gegner die spielerische Klasse zu zeigen. Ein Test für die Zukunft war das 5:1 über Bundesligist Gärtringen, aber auch das klare 8:3 über Svitavka (allerdings waren beide Teams zu diesem Zeitpunkt bereits im Halbfinale). In Gruppe 2 freuten sich die Fans über das Heimteam aus Sangerhausen. Der Oberliga-Aufsteiger bereitete Obernfeld beim 2:4 Probleme bereitete und gegen Brünn dem Sieg ganz nahe war. Der Ehrenpunkt gelang gegen den Schweizer Meister Mosnang mit 2:2. Obernfeld schaffte mit dem klaren 8:2 über Mosnang Platz 1, während die Eidgenossen vom 7:3 über Brünn im 1. Spiel profitierten und mit Mühe mit Platz 2 ebenfalls ins Halbfinale zog. Positiv überrascht hat Höchst mit tollem kämpferischen Einsatz, immerhin vor Brünn mit dem jetzt 48-jährigen Ex-Weltmeister Berger und dem Vize-WM von 2006 Böhm.
Die Pause zu den Endrundenspielen überbrückte der RV Bornstedt mit tollen Darbietungen im Kunstfahren vom kleinsten bis hin zum übergroßen Hochrad.
Bejubelt wurde der 9. Platz von Sangerhausen mit dem knappen 5:4 über Gent (nach langer Verletzung endlich wieder mit Martens). Oldie Berger (9-facher Sieger in Sangerhausen) vermied gegen Mücheln knapp mit Platz 7 ein Debakel. Spannend machten es Gärtringen und Höchst, denn erst der 10. Schütze brachte die Entscheidung per 4-Meter zugunsten von Gärtringen.
Das 1. Halbfinale stand klar im Zeichen von Zscherben, das Mosnang jederzeit sicher beherrschte und mit 7:2 Toren war das Finalspiel perfekt. Wesentlich enger ging es zwischen Obernfeld und Svitavka zu, die Routine lag klar bei den Tschechen. Aber aus dem Anspiel heraus überraschte Andre Keeper Hrdlicka mit trockenem halb hohen Schuss zum 1:0 und diese Führung war Gift für das Spiel der Tschechen. Zum 1:1 und 2:2 reichte es zwar noch, aber Obernfeld legte immer wieder vor und schaffte denkbar knapp mit 5:4 Toren das Finale. Im Spiel um Platz 3 war früh die Luft heraus, denn mit 6:1 führte Svitavka bereits zur Halbzeit. Erstmals seit 1995 gab es wieder ein rein deutsches Finale zwischen Zscherben mit den Siegern von 2007 (Gerdes) bzw. 2005 (Pfaffenberger) und Obernfeld, beide bislang noch ungeschlagen. Verteiltes Spiel in Halbzeit 1 und Obernfeld konnte zweimal die Führungen egalisieren zum 2:2. Die Entscheidung schaffte Gerdes (mit 26 Treffern Torschützenkönig) mit zwei satten Schüssen in der 10. Minute, die er beim Torwart Andre Kopp unterbringen konnte. Dieses 4:2 brachte den verdienten Turniersieg für Zscherben und weiteres Selbstvertrauen. Jedoch wurde das Team von keinem Gegner so gefordert, dass in Stresssituation einmal ein Rückstand aufzuholen war.
Sehen wir im kommenden Jahr wieder eine Siegerehrung, bei der alle 6 Spieler auf dem Treppchen ein komplettes Fahrrad gewinnen?
Vorrunde Gruppe 1:
Zscherben - Gent 6:0
Svitavka - Gärtringen 5:2
Mücheln - Gent 7:3
Zscherben - Gärtringen 5:1
Svitavka - Mücheln 7:2
Gärtringen - Gent 9:2
Zscherben - Mücheln 6:3
Svitavka - Gent 8:1
Gärtringen - Mücheln 8:5
Zscherben - Svitavka 8:3

1. Zscherben 25: 7 T. 12 P.
2. Svitavka 23:13 T. 9 P.
3. Gärtringen 20:17 T. 6 P.
4. Mücheln 17:24 T. 3 P.
5. Gent 6:30 T. 0 P.

Vorrunde Gruppe 2:
Obernfeld - Sangerhausen 4:2
Mosnang - Brünn 7:3
Höchst - Sangerhausen 4:2
Obernfeld - Brünn 7:1
Mosnang - Höchst 3:2
Brünn - Sangerhausen 3:2
Obernfeld - Höchst 1:0
Mosnang - Sangerhausen 2:2
Brünn - Höchst 2:3
Obernfeld - Mosnang 8:2

1. Obernfeld 20: 5 T. 12 P.
2. Mosnang 14:15 T. 7 P.
3. Höchst 9: 8 T. 6 P.
4. Brünn 9:19 T. 3 P.
5. Sangerhausen 8:13 T. 1 P.

Spiel um die Plätze 9 und 10: Gent – Sangerhausen 4:5
Spiel um die Plätze 7 und 8: Mücheln – Brünn 4:7
Spiel um die Plätze 5 und 6: Gärtringen – Höchst 4:4 nach 4-M-Sch: 7:6
Halbfinale: Zscherben – Mosnang 7:2
Svitavka – Obernfeld 4:5
Spiel um die Plätze 3 und 4: Svitavka – Mosnang 8:3
Finale: Zscherben – Obernfeld 4:2

Endstand: 1. Zscherben (Mike Pfaffenberger – Michael Gerdes)
2. Obernfeld (Andre und Manuel Kopp)
3. Svitavka (Radim Hason – Jiri Hrdlicka)
4. Mosnang (Lukas Schönenberger – Daniel Schneider)
5. Gärtringen (Gunther Schmid – Lars Wegmann)
6. Höchst (Simon Lubetz – Florian Fischer)
7. Brünn (Miroslav Berger – Jiri Böhm)
8. Mücheln (Mike Rödger – Herbert Pischl)
9. Sangerhausen (Steve Pfaffenberger – Karsten Rohde)
10. Gent (Dimitri Covent – Peter Martens)