von Headi » Mi 14.10.2009, 17:40
Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann
Radball-Aufstieg: Routine oder Jugend vorn?
Die jeweiligen Staffelsieger der 2. Radball-Bundesliga (Großkoschen I, Obernfeld II und Waldrems) treffen in der BL-Aufstiegsrunde auf die jeweiligen Staffelzweiten (Leipzig, Oberneuland und Stein), die sich im Halbfinale vor einigen Wochen durchsetzen konnten. Experten tippten überwiegend auf Waldrems, Stein und Oberneuland, aber eine Aufstiegsrunde hat seine eigenen Gesetze, denn die Form muß in 4 Spielabschnitten konserviert werden. Waldrems (Tim Lindner – Thorsten Schneider) gehörte schon im Vorjahr in Ludwigshafen zu den Favoriten und verschlief den Vormittag. Jetzt kann man nur in die Erfolgsspur zurückfinden, wenn man pünktlich um 8.00 Uhr in der Lage ist, Top-Leistung zu bringen. Den Elan aus dem Vorjahr in der U 19 brachte Stein (Gerhard und Bernd Mlady) mit ins 1. Elitejahr und schaffte auf Anhieb den 8. Rang im Deutschlandpokalfinale Elite. In der Liga mußte man nur Waldrems den Vortritt lassen und jetzt will man die Ernte der 1. Männersaison einfahren. Aber der Spielplan ist für Stein gefährlich, denn es geht gleich gegen geballte Routine Großkoschen, dann Waldrems und Oberneuland. Oberneuland verabschiedet in Herzogenrath Stammspieler Lars Hellberg. Olaf Bellmann will aber trotzdem beim letzten Start mit seinem Erfolgspartner (immerhin DM-Bronze in Singen) auf den Wiederaufstieg anstoßen. Gute Aussichten haben auch die ostdeutschen Teams, allen voran aus der alten DDR-Radballhochburg Großkoschen (Daniel Lehmann – Tobias Kolba) mit einigen Turniererfolgen im Herbst und Leipzig (Nils Dreyhaupt – Christian Kühn) mit ihrer gewohnt kämpferischen Einstellung. Ein Fragezeichen steht hinter der zweiten recht jungen Mannschaft in der Aufstiegsrunde Obernfeld II (Julian und Raphael Kopp). Raphael ist an der Seite von Manuel Kopp als Ersatzmann für den verletzten Andre Kopp ständig im Einsatz gewesen und bei ihm sind zwei Herzen in einer Brust: wie lange dauert der Heilungsprozeß bei Andre Kopp. Im Falle eines Aufstiegs von Obernfeld II hätte der Club aus dem Eichsfeld für die Erstligavorrunde 2010 echte Besetzungsprobleme.
Deutschland bekommt einen neuen Deutschen Meisterrekord
Der Deutsche Meister 2008 Hechtsheim (Thomas Abel – Christian Heß) ist schon lange Geschichte, das DM-Finale in Herzogenrath wird ein völlig neues Team im Meistertrikot ermitteln. Die beiden Final-Five-Turniere in Niedermehnen und Wehr-Öflingen haben schon einige Fingerzeige gegeben und mit Obernfeld und Zscherben stehen absolute DM-Neulinge auf dem Parkett. Neben dem Titelkampf kommt es zur endgültigen Entscheidung, wer zur WM in Tavira/Portugal für den BDR fährt. Es sieht momentan alles danach aus, daß Gärtringen (Uwe Berner – Matthias König) sich die Tickets sichern werden. Ihnen genügt schon ein 3. Rang im DM-Finale und die Tendenz geht dahin, daß die „ewige Nr. 2 Ginsheim“ sich zum 2. Male mit der Rolle der Reservemannschaft zufrieden geben muß. Ginsheim (Marco Roßmann – Roman Müller) scheinen die großen Widersacher von Gärtringen auch um den DM-Titel zu sein, auf jeden Fall spielen sie auf Augenhöhe und bisher war oftmals das Quentchen Glück auf Seiten der Württemberger. Gärtringen hat in der ablaufenden Saison schon oftmals in entscheidenden Situationen den Erfolg auf seiner Seite gehabt und sollte jetzt abgeklärt genug sein, selbstbewußt mit dem DM-Titel im Rücken zur WM zu fahren. Ein echter DM-Kandidat ist aber auch Ehrenberg (Rico Rademann – Tino Kebsch), egal in welcher Besetzung (eventuell mit Mike Pfaffenberger). Nach zweimal DM-Silber möchte der Kämpfer Tino Kebsch erfolgreich seine Ehrenberger Laufbahn beenden. Besser als erwartet hat Obernfeld in den beiden Final-Five-Turnieren abgeschnitten. Raphael Kopp hat jedoch den Nachteil, daß er bereits vor dem DM-Finale 5 Spiele am Vortag in der BL-Aufstiegsrunde in den Beinen hat und dieses Verlegenheitsteam mit Manuel Kopp ist weitgehend abhängig von der Form von Raphael im Tor. Absolute Aussenseiter sind Michael Gerdes – Sven Broedel aus Zscherben. Mit ihrer Spielweise sind sie allerdings für jeden Gegner gefährlich, aber für einen Platz unter den ersten drei muß schon vieles positiv laufen.