Einwurf "Schlechte Planung"

Alles rund um den Radballsport

Einwurf "Schlechte Planung"

Beitragvon Gido » Mi 23.03.2005, 10:00

Artikel vom Darmstädter Echo
von Udo Döring

Mit seinen Hallendisziplinen kann der Bund Deutscher Radfahrer zumindest statistisch kräftig wuchern. Weltmeistertitel sind eine Massenware, die auch die Radballer regelmäßig liefern.
Was die Sparte aber nicht davor schützt, als Randsportart eingestuft, von Mitgliedern des BDR-Präsidiums gar als Nischensportart abqualifiziert zu werden. Das schnelle, athletische, bisweilen akrobatische Spiel ist gerade durch den medialen Bomm im Straßenradsport eher noch weiter in den Schatten gerückt. Weltmeister wie die Steinmeiers, Kings oder Lomuscios konnten nie annähernd die Aufmerksamkeit erzeugen wie die Zabels und Ullrichs in den letzten Jahren. Auch unter der am Samstag neu gewählten Führung des BDR wird sich erfahrungsgemäß wenig andern. Es gab schon weniger bekennende Rennsportfans wie Rudolf Scharping, die mit ihrem Einsatz für den Hallenradsport kaum über die Versprechungen aus der Antrittsrede hinauskamen.
So verlagert sich der Kampf um Anerkennung meist bis hinunter auf die Basis. Die Kunst- und auch Ballvarianten des Radsports leben von konzentrierter Arbeit in den Vereinen, nicht selten sogar in den Familien. Hoher ideeller, zeitlicher und auch finanzieller Einsatz kann hier getrost als Spaß an der Sache eingeordnet werden. Der kann allerdings schnell vergehen, wenn man sogar aus der eigenen Sparte das Leben schwer gemacht bekommt.
So geschehen an diesem Wochenende in unserer Region.
Es sah schon fast nach Methode aus, die ohnehin überschaubre Zahl der Radballofans auf möglichst viele Hallen zu verteilen. Samstag, Punkt 14 Uhr, waren in nächster Nähe Spieltermine auf allen Ebenen angesetzt. Von oben herab wurde die enge Verbindung zwischen Aktiven und Fans ignoriert.
Wenn schon einmal zwei Teams aus der Region in der Bundesliga spielen, dann sollte dieser Derbycharakter auch genutzt werden.
Beim SV Eberstadt traten aber Mannschaften aus Nord- rhein-Westfahlen, Baden-Württemberg und Nordhessen an, während die Freunde und Trainingspartner von der RSG Ginsheim für den Spieltag in Mainz-Hechtsheim eingeteilt wurden. Nimmt man die Radpolo-Bundesliga dazu, die parallel in Seeheim und Wiesbaden-Dotzheim spielte, dann waren dies vier Spieltage in den höchsten Ligen und mit sehr ähnlicher Anhängerschaft im Umkreisvon 50 Kilometern.
War das nicht genug, wurden zeitgleich Hessenmeisterschaften für Schüler unter anderem in Darmstadt und Klein Gerau terminiert. Somit war es weder dem ambitionierten Nachwuchs noch dessen Eltern möglich, sich den einzigen Punktspieltag der deutschen Spitzenspieler in dieser Region anzusehen.
Natürlich lässt sich gut darüber klagen, wie mühsam die Arbeit in einer Randsportart ist.
Wo aber die Fäden selbst in der Hand liegen, sollten nicht durch fehlendes Fingerspitzengefühl oder gar handwerklichen Fehler weitere Knoten eingefügt werden.


Mein eigener Leserbrief deckt sich mit diesem Bericht!
Sieger 6er Rasenturnier Darmstadt - Forum Team 2005
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