Radball in der Men´s Health

Diskussionen zum Hallenradsport die sonst nirgends passen

Radball in der Men´s Health

Beitragvon untermieter1 » Mi 22.03.2006, 19:31

Hey Leute!
In der aktuellen Ausgabe des Männermagazin´s Men´s Heath steht etwas über Radball drin.
Der Andre ist dort auch zu sehen^^
Hab das hier mal Online gestellt: http://fotoalbum.web.de/gast/untermieter1/Verschiedenes
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Beitragvon Kevin » Mi 22.03.2006, 20:38

Das was Holger da macht, schaut eher nach Kunstradfahren aus. Aber schön so ein BEricht, in der Men s Health, wie kam es dazu. Irgendwie kommt es rüber, als ob unsere Bälle total weich sind :D
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Beitragvon der ex-admin » Mi 22.03.2006, 21:10

Also, ich hatte mal Gespräche mit der Redaktion von Men´s Health - aber anlässlich der Hallenradsport-WM in Freiburg. Habe denen damals Material in Bild und Schrift geschickt.
Mit diesem Bericht, der nun in der aktuellen Ausgabe ist, habe ich allerdings nichts zu tun.

Bei dieser Gelegenheit auch mal hier etwas zum Nachlesen:

Aus der Region: Radball in Waldrems ...
Die Radsportart unter den Randsportarten
Stuttgarter Zeitung 9.2.06
Radball findet nur in beschaulichen Dörfern wie Waldrems statt und wird außerhalb so gut wie überhaupt nicht wahrgenommen

Radball in Waldrems ist fast so wichtig wie Fußball in Gelsenkirchen. Doch kaum einer außerhalb des Dorfes interessiert sich für diesen Sport. Und Nachwuchsprobleme gibt es auch. Denn erst nach zwei, drei Jahren wird aufs Tor geschossen.

Von Matthias A. Schmid

Waldrems, Gärtringen, Sangerhausen - die Zentren des Radballsports sind die Dörfer. Auf der B14 von Stuttgart in Richtung Backnang verlassen die Freunde des Radballs die Bundesstraße auf Höhe eines Möbelmarktes und biegen nach rechts weg in die "malerische Landschaft der Backnanger Bucht", wie die Stadt Backnang ihren Stadtteil Waldrems im Internet anpreist. Nach einem Bäcker, einem Metzger und der Sparkasse führt der Weg an den Ortsausgang Richtung Heiningen und schließlich zur Radballhalle in der Nähe der Realschule.

In dem idyllischen schwäbischen Dorf mit etwa 1700 Einwohnern ist an diesem Tag Deutschland zu Gast - Radballdeutschland, inklusive des amtierenden Weltmeisters. Ein Unkostenbeitrag in Höhe von drei Euro genügt, um die skurrile Mischung aus Artistik, Radfahren und Tore schießen hautnah erleben zu dürfen. "Wie steht"s denn", fragt der ältere Herr mit grau melierten Haaren hinter der Kasse, als er einen kurzen Blick in die Halle wirft. "1:3", kommt die Antwort zurück. "Dann haben wir schon verloren", mutmaßt der Kassier. In diesem Moment findet Tim Lindner aber die Lücke - das gegnerische Netz wölbt sich. In der Halle wird es plötzlich so laut, dass man den Lärm sogar noch einen Tag später in den Ohren hat. Nur noch 2:3 liegt die Mannschaft vom RSV Waldrems gegen den RV Hechtsheim zurück.

Es müssen sogar zusätzliche Stühle herbeigeschafft werden, um allen Menschen, die dicht gedrängt in Viererreihen am Halleneingang stehen, eine freie Sicht aufs Spielfeld zu ermöglichen. Erste Nackenschmerzen machen sich breit. Es ist Radball in Waldrems - und fast ein ganzes Dorf drängt in die Halle, um seine Helden siegen zu sehen. "Ihr schafft den Ausgleich noch, Thorsten" schreien die Besucher, die schon sitzen. Der Ausgleich will Lindner und seinem Partner Thorsten Schneider jedoch nicht gelingen, obwohl sie sich Chancen fast im Sekundentakt erspielen.

Aus dem zuvor euphorisierten Publikum ist in Sekundenschnelle eine Trauergemeinde geworden. Die Waldremser Radballer besitzen die Gabe, um die sie wohl viele Fußballprofis beneiden. Ihr natürliches Auftreten und ihr enger Kontakt zum Publikum machen sie zu lokalen Sympathieträgern. Ihre Fans freuen sich mit ihnen ob ihrer Bundesligazugehörigkeit, wenn es schlecht läuft, und sie freuen sich mit ihnen, wenn sie gewinnen. Lindner und Schneider sind so etwas wie die bekanntesten Söhne von Waldrems. Sie sind die einzigen Einwohner, die den Namen ins gesamte Bundesgebiet hinaustragen. "Wir sind stolz auf sie", sagt Lothar Frey.

Manager könnte man Frey nennen, würden Lindner und Schneider Tennis oder Fußball spielen. Die beiden Akteure sind schon seit drei Jahren in der Beletage ihrer Sportart vertreten. Doch Radballer haben es schwer, verdammt schwer. Aus drei Gründen: erstens verdienen sie mit ihrem Sport nicht einen Cent. Zweitens interessiert sich außer den Familienangehörigen, engen Freunden und den Waldremsern kein Mensch für den Sport. Lindner formuliert es so: "Wir sind die Randsportart unter den Randsportarten". Und drittens muss das Waldremser Duo an diesem Nachmittag noch gegen die Weltmeister antreten. Die Gebrüder Pfaffenberger aus Sangerhausen, Steve und Mike heißen sie, dominieren im Moment die Radballszene nach Belieben. Ihre Überlegenheit wird nicht nur in der Halle deutlich, sondern ist auch auf einer DVD zu bewundern, die der Kontrahent Tim Lindner an der Kasse zum Verkauf anbietet, um etwas Geld für die Reisen zu den Auswärtsspielen zusammenzubekommen.

Die einzige Extravaganz, die sich die Weltmeister erlauben, ist die Lackierung ihres Rahmens - von ihm nämlich schimmern die Farben der deutschen Nationalflagge. Ansonsten sind auch sie Feierabendsportler, die den Alltagstücken ausgesetzt sind, denn der Erfolg im Berufsleben verdrängt oft die sportlichen Ziele in die Bedeutungslosigkeit. "Mein Bruder studiert und wird nun für drei Monate nach Spanien gehen, um seine Sprachkenntnisse zu vertiefen", sagt Steve Pfaffenberger nach dem 8:5-Sieg gegen Waldrems und sieht schwierigen Zeiten entgegen. "Wie sollen wir da vernünftig trainieren?"

Ob sie sich als Weltmeister in der Bundesliga langweilen? Mit einem staunenden Lächeln entgegnet Steve Pfaffenberger: "Die Bundesliga ist die stärkste der Welt." Nur Nuancen entscheiden die Spiele. "Wir sind hier alle technisch und taktisch auf einem ähnlichen Niveau", bekennt Tim Lindner und fügt anerkennend hinzu: "Die Gebrüder Pfaffenberger sind aber vor dem Tor abgezockter als der Rest, sie machen aus keiner Chance noch ein Tor." Diese Chuzpe will er auch als Trainer dem Nachwuchs in Waldrems vermitteln. Aber auch in den Radballhochburgen, wie es Waldrems eine ist, tun sie sich schwer, Jungradballer zu finden. "Wer von den Kindern wartet schon gerne zwei, drei Jahre, um das erste Mal aufs Tor schießen zu dürfen, weil er erst nach dieser Zeit das Fahrrad beherrscht?" fragt Lindner - und liefert die Antwort sogleich selbst: "Das machen doch nur so Verrückte wie wir."

In Waldrems gibt es sie glücklicherweise noch. In fast allen Altersklassen schickt der RSV nämlich seine jungen Sportler zu den württembergischen Meisterschaften.
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