von Headi » Mi 04.03.2009, 15:55
Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann
Deutsches Trio hofft auf World-Cup-Finalsieg
Die 7. Saison des UCI-World-Cups geht am 14.03.09 mit dem Finale in Oftringen/Schweiz (Mehrzweckhalle Vorrunde ab 11.00 Uhr, Finale ab 18.15 Uhr) zu Ende. Der Ausrichter VMC Oftringen ist ein Veranstalter der ersten Stunde und richtet jetzt sein 7. Turnier aus. Üblicherweise hat ein so später Termin immer seine Auswirkungen auf die Mannschaftsbesetzungen der Teams, denn oftmals gibt es infolge der laufenden Saison 2009 Neubesetzungen. So bei Winterthur (Timo Reichen hat schon lange seinen Abschied gegeben, jetzt spielt an der Seite von Peter Jiricek Marcel Waldispühl) oder bei Svitavka (Robert Loskot spielt jetzt für Kolarovo). Aus deutscher Sicht klingt im Finale etwas Wehmut mit, denn der aktuelle Vize-Weltmeister aus Hechtsheim (Thomas Abel/Christian Heß) gibt nun endgültig seine Abschiedsvorstellung. Sie haben sich gemeinsam mit dem frisch gebackenen Deutschlandpokalsieger Gärtringen (Uwe Berner-Matthias König) und Eberstadt (Holger und Jens Krichbaum) in den 8 Turnieren sicher für dieses Finale qualifiziert. Es fehlen zwar Spitzenmannschaften im Finale wie der Weltmeister 2008 Svitavka (Hason-Hrdlicka), Gent (Baudu-Deuvaert) oder Vize-Weltmeister 2007 Dornbirn (Lingg-Bröll), die entweder überhaupt nicht vom Verband gemeldet waren, nur ein Turnier gespielt oder sich nicht qualifiziert haben. Trotzdem ist in Oftringen ein Super-Teilnehmerfeld mit den Gesamtsiegern der 3 letzten Jahre am Start und der World-Cup-Rankingendstand brachte interessante Vorrundengruppen zustande.
In Gruppe 1 steht vom BDR unser 2-facher Ex-Weltmeister Hechtsheim vor einer lösbaren, aber schweren Aufgabe. Es muß sich erst noch zeigen, welche Form die Spieler (World-Cup-Sieger 2006) ohne Wettkampfpraxis seit Anfang Dezember 2008 aufs Feld bringen. Ein harter Brocken ist auf jeden Fall der WM-Dritte Höchst (Schneider-König) – immerhin World-Cup-Sieger 2005 – mit dem frischen Ruhm des Pokalsiegers von Österreich. Quirlig und ehrgeizig sind auf jeden Fall die Schweizer Spitzenteams aus Mosnang (Schneider-Schönenberger) und speziell vom Ausrichter Oftringen (per Wild-Cart) (Zaugg-Stadelmann), noch dazu, wenn sie daheim spielen. Ein Stolperstein kann auch jederzeit der einzige Vertreter Tschechiens aus Svitavka (Loskot-Vitula) sein, jedoch zu den Kandidaten für das Halbfinale zählt der WM-Vierte 2007 allerdings nicht.
In der Gruppe 2 spielt zwar mit Tokio (Naoya-Ko) der WM-Fünfte 2008, aber die Japaner werden wie immer über das Spiel um Platz 9 nicht hinauskommen. Hier hat sich das BDR-Duo mit Pokalsieger 2009 Uwe Berner-Matthias König (Gärtringen) und Jens und Holger Krichbaum (Eberstadt) mit absoluten Spitzenteams der heimischen Eidgenossen auseinander zu setzen. Allen voran World-Cup-Verteidiger und UCI-Rankingsieger 2008 Altdorf (Planzer-Schneider), das wieder so einen Traumtag vom Vorjahr in Dornbirn erhofft und der absolut unglückliche 4. Rang der letzten WM wurmt noch immer. In neuer Formation (Jiricek jetzt mit Waldispühl) erhofft sich Winterthur den letzten noch fehlenden Titel in der Vereinschronik. Nach Lage der Dinge wird es absolut schwer, daß beide deutschen Teams das Halbfinale erreichen, also kommt es schon im Spiel 3 zur Vorentscheidung, wenn die BDR-Teams direkt aufeinander treffen.
Alle deutschen Mannschaften sind in der Lage, nach 2004 (Gebr. Pfaffenberger/Sangerhausen) und 2006 (Abel-Heß/Hechtsheim) zum 3. Male des Gesamt-World-Cup zu gewinnen. Beim Vize-Weltmeister Hechtsheim wird das Können und der Ehrgeiz nicht in den letzten 4 Monaten gelitten haben, aber ob der Biß in der letzten Konsequenz noch da ist ? Gärtringen (Berner-König) hat sich im letzten Jahr kontinuierlich in die absoluten Weltspitze gekämpft, ist taktisch gereift und hat mit der BL-Tabellenführung und den Pokalsieg gezeigt, daß sie momentan die Nr. 1 in Deutschland sind. Bei Eberstadt heißt es im Frühjahr immer: „Seid Ihr gesund ?“. Sofern das Team fit ist, können die „Turtles“ an einem Traumtag, wie es Altdorf im Vorjahr erlebte, jeden Gegner mit ihrem Tempospiel von der Fläche wirbeln. Auf jeden Fall wird es ein tolles World-Cup-Finale geben, weil alle Teams einen angriffsorientierten Radball spielen.