Es mag sein, dass in den unteren Klassen die Räder öfter fliegen, aber davon brechen weder Rahmen, noch Gabel. Die werden maximal gestaucht. Brüche entstehen durch torrsion, verdrehen (Scherwirkung) und da haben die Spieler der oberen Klassen absolut die Nase vorne. Überlegt Euch mal die Krafteinwirkung bei einem „trockenen“ Kernschuss vom Vorderrad über die Gabel, Lenkkopflager Tretlager Hinterbau und Hinterrad. Oder ein harter Antritt. Da flext der Tretlagerbereich bis zu fünf Zentimeter bei Rahmen mit herkömmlichen Rohrsatz.
In den unteren Klassen fällt mir seit Jahrzehnten die unfachmännische Pflege auf. Laufräder mit einstellbarem Konen drehen sich maximal eine halbe Umdrehung. Öffnet man solche Lager, kommen einem Kugeln in Bronze farbenen Outfit entgegen und das, was mal Fett war, ist eine graue Masse undefinierbarer Konsistenz. Ebenso verhält es sich mit den Lenkkopflagern. Entweder sie rasten, oder sie sind zu locker, was über kurz oder lang die Gabel tötet. Die Kettenglieder knicken nur widerwillig ab, weil sich das Fett darin zwickt. Der Putzlappen vermodert seit Jahren in der Ecke und im Tretlager- und Naben- Bereich könnte man Rüben pflanzen. Rost ist oft ein Ausdruck des persönlichen Stiels.
Ich könnte die Räderpflege vom Papst predigen lassen, es würde ungehört verhallen.
Nur unsere Erste und die Junioren pflegen ihre Räder freiwillig und besitzen einen eigenen Werkzeugkoffer, der sachgerecht eingerichtet ist.
Dienlich ist das Putzen auch deshalb, weil man frühzeitig sich anbahnende Schäden erkennen kann. Abgefahrene Reifen, defekte Achsen oder Muttern, übel eingestellte Lager und lockere Tretlager müssen nicht unbedingt vor Turnierbeginn am Parkplatz festgestellt und repariert werden, denn es gibt drei Arten zu lernen,
a. Nachdenken
b. Nachmachen, oder
c. Erfahrung sammeln.